Der Ausblick auf die Hochs und Tiefs des kommenden Tages, herausgegeben vom Hörwetterdienst Hamburg. Moderator Knut Aufermann telefoniert in dieser Episode mit Daniel R. Wilson, der wegen Corona nicht nach Hamburg kommen konnte. Danach spielt er eine von Wilsons kongenialen "Hellebore Shews", in der dieser von seinem Sprachroboter malträtiert wird.
49.3 Papiripar Radio Remix
Hörer Bernard Fontaine aus Toulouse überraschte uns direkt nach dem Festival mit einer einstündigen Collage, die er aus unseren Sendungen für sein Radio 49.3 zusammengeschnitten hatte. Das gefiel uns so gut, dass wir es jetzt hier senden.
Soundwalk: Testlauf auf Radiowellen
Mit dem Crooner, Musiker und Hörspielmacher Günter Reznicek als Fährtenführer wurde Hamburgs industrielle Wildnis mit den Ohren erforscht und durch gemeinsam erzeugte Testsignale auf Resonanzkörper und Schallräume untersucht. Während die Teilnehmer*innen die Geräusche der Strassen, der Brücken, der Gräser, der Unterführungen enkodierten, passierten klangliche Überraschungen.
Alle akustischen Ereignisse der Landschafts-Erkundung wurden als musikalische Komposition live über unser Papiripar Radio in die Welt gesendet. Somit konnte auch der Nachbarshund in Quarantäne die aurale Wanderung getreu miterleben.
Due Duci: Konstruktzione
Due Duci sind feine Trinkers bei Guttemplern Daheim. Sound machen sie allerdings vorzugsweise im Keller, am liebsten in ihrem 001-Studio in RBO.
Ende 2020 erschien ihr erstes Album „Bau” auf Kassette bei 001-Records.
Anfang 2021 haben sie dann 7K K-Paper entwendet und sich vorerst in ihre K-Höhle verkrochen.
Für das Papiripar traten sie exklusiv für einen „Day On” wieder zu Tage und spielten ihren ersten gemeinsamen GIG.
Due Duci’s Sound wabert von links nach rechts und wieder zurück. Musikalisch lassen sich die beiden Kassettentäter zwischen Noise, Lo-Fi, Collage und Nonsense einordnen. Bei Papiripar spielen sie eine Stunde live, ausgestattet mit Radio’s, Tapedecks, Kontaktmikros, Bongos und Entenflöten.
Louise Vind Nielsen: Milky Sequencer
Es scheint, dass die Zeit als universelles menschliches Maß ausgelöscht worden ist: Alle Uhren sind konfisziert worden. Auf dem strahlenden Planeten Orsimanirana schlüpft aus einer milchig-weißen Geräuschpfütze eine Bande mit pelzigen Körpern, Stimmen und Füßen. Sie übertragen ein Spannungspolster aus rumpeligen, rhythmischen Gesängen auf einen rosa und grünen Himmel. Alle sind sowohl ihre eigene Uhr, als auch die Uhr für die anderen, was eine vage Erinnerung wachruft, wie sich diese verflossene zeitliche Konstante einmal angefühlt haben muss.
Die Künstlerin und Komponistin Louise Vind Nielsen lud eine Gruppe von Vokalperformer*innen (Maria Rincon, Simon Alexander von Dratzig, Sophia Guttenhöfer & Zuza Spyczak von Brzezinska) ein, einen milchigen Sequenzer zu verkörpern und sich im temporären Community-Radio-Ausstellungs-Projekt „Life on Planet Orsimanirana” zu bewegen. Initiiert von Jerszy Seymour Design Workshop zusammen mit Macao, Assemble, dem Dirty Art Department und dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg.
Louise Vind Nielsen (*1984, Dänemark) ist eine in Hamburg lebende Sound-, Performance- und Konzept-Künstlerin. In einer vielfältigen künstlerischen Praxis, die Elemente von Poesie, Mythologie, Musik und sozialem Engagement verbindet, versucht sie, Mensch-Mensch-Beziehungen mit einem obskuren und neugierigen Ansatz zu untersuchen.
Live aus dem Museum für Kunst und Gewerbe
Anna Ramos, Roc Jiménez de Cisneros - Bat Echolocation Calls
This was recorded on 23-09-2011 at night with a stereo heterodyne bat detector in Parc de la Ciutadella, a big public park built in the mid-19th century, which was Barcelona's only green space at the time. One of the biggest features of the park is an ugly gigantic fountain that sits in the middle of a pond. At night, especially in summer, lots of bats fly over this pond and the nearby artificial lake, hunting mosquitoes, moths and other insects. Sometimes they fly so low they almost hit you. But they never do, cause they're the best.
“The Compression Chamber” is a perception distorting composition by Knut Aufermann. In this new variation for the Papiripar festival a dummy head microphone will be compressed to smithereens. What are the ramifications of this form of listening, when tiny noises suddenly sound huge and distant whines very close? Will we find connections to the sound of commercial radio with its non-existent dynamic range, to the arguments in the loudness wars, to deep listening or ASMR? Nika Son, Knut Aufermann and further 0dB ghosts will dive right in.
Knut Aufermann studied chemistry, audio engineering and sonic arts (MA Middlesex University, London). From 2002-2005 he was the station manager of Resonance FM in London, now he is active internationally as a radio artist, musician, organiser, curator and lecturer. Together with Sarah Washington he runs the project Mobile Radio investigating alternative means of radio production.
Der KunstHasserStammTisch hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Rahmen und das Medium, in dem er stattfindet, zu thematisieren. „Papiripar” (ungarisch) bedeutet „Papierindustrie”. Wir befragen die Papierfabrik und veranstalten bei Papiripar ein „Mini-Festival“, in dem Kompositionen und Hits mit, über und aus Papier aufgeführt werden. Mit Gästen des KHST. Spezialgast: Hannes Wienert.
Der KunstHasserStammTisch ist das „schnelle“ Format der noroomgallery, die seit über 20 Jahren Präsentations- und Vermittlungs-Formen jenseits des White Cubes produziert. Beim KunstHasserStammTisch werden an einem Abend neue Um- und Zugangsformen mit und durch Kunst ausgelotet.
Delikatessen aus den Untiefen des Herrengrabenfleet
Erstaunliche Geräusche im Herrengrabenfleet, geangelt aus dem Fenster des Westwerk mit einem Wassermikrofon (Hydrophon).
Call Centre: Spiel mir das Lied vom Blatt (Auszug)
Hörer*innen riefen an und spielten von zu Hause ein klassisches Stück vom Blatt oder aus der dissonanten Erinnerung freudlosen Übens. Es musste nicht perfekt sein, nur der Wille zählte. Auch ungewöhnliche Instrumente und Spieltechniken tummelten sich unter den Telefonkonzerten!
Concerto Mobilé (Auszug)
Concerto Mobilé: LIVE und latenzUNfrei mit Knut Aufermann, Sarah Washington, dieb13, Billy Roisz, Maximilian Glass, Fleurop, Nika Son, Felix Kubin
Polter-Abend: Forum für Entladung
Das Papiripar Festival lud zu einer kontrollierten Destruktions-Parade. Lokale Zertrümmerungs-Stargäste konnten in festgelegten Zeitfenstern mitgebrachte Lieblings-Gegenstände, Hass-Objekte oder überflüssige Erbstücke unterschiedlicher Größe mit Hammer, Axt und bloßer Faust zerstören. Das Festival schuf hiermit ein betreutes Forum zur Entladung angestauter Energien. Die Performance wurde aus der Werkstatt des Gröninger Hofes mittels installierter Raum-Mikrofone ins Radio übertragen.
Zusätzlich konnten Hörerinnen und Hörer im Radiostudio anrufen und Gegenstände in ihrer Wohnung zerstören.
Thomas Baldischwyler: Cheap Flights 2 Chicago Edit
Ein Edit von Thomas Baldischwyler's Live-Übertragung aus der Installation seiner Einzelausstellung IN CC in der Hamburger Galerie Conradi. siehe >> Programm Samstag
Das als bildender Künstler verdiente Geld verbrennt Thomas Baldischwyler gerne mit Schallplatten-Produktionen. Eins seiner Nischen-Labels (TRAVEL BY GOODS) wird 2021 10 Jahre alt. Eigentlich reist er nicht gerne, musste Hamburg in den letzten Jahren aber öfter für Residenzen im europäischen Ausland verlassen. Deswegen sind ihm Flughäfen sehr wohl bekannt.
ALKU: EVOL live Konzert
LIVE from the Papiripar Radio Station at Westwerk.
EVOL / Roc Jiménez de Cisneros
Roc Jiménez de Cisneros (Barcelona, 1975) is an artist. He is part of the computer music group
EVOL together with Scottish artist Stephen Sharp. Roc’s work explores processes of
deformation, both literally and metaphorically, in graphical pieces, light installations, essays and,
especially, music. His recordings have been released by labels such as Diagonal, Editions
Mego, Presto!? or iDEAL amongst others. His music, both solo and with Sharp, is based on a
drastically reductionist approach to musical palette, focusing on very few sound objects at a
time. An assemblage of flexing, flexible bass lines and asymmetric beats which makes use of
analogies about bending and twisting to stretch some of his favourite cultural icons, from
hardstyle arpeggios to 80s house music –– he calls it Acid Mereotopology.
Mentos Gulgendo: Kirchenkonzert
Die polnischen Schwestern „Mentos Gulgendo“ haben ein Konzert in der Immanuelkirche Veddel gegeben. Sie spielten dieses Konzert in völliger Isolation, weil sie sich ganz auf die feinen Luftdruckveränderungen konzentrieren wollten.
Mentos Gulgendo ist ein fiktiver Philosoph, der als Hauptvertreter der Theorie des "harmlosen Geisteskranken" gilt. Die Theorie konstatiert, dass unser Universum von Repräsentanten eines kosmischen Irrenhauses erschaffen wurde. Jeder Repräsentant verwandte feinste und subtilste elektromagnetischen Wellen, um daraus ein Feld transzendentaler Schönheit zu erschaffen, dessen Strukturen sich durchdringen. Das Feld brach beim Ausbreiten die starren Gefüge der Rationalität auf und verwandelte dadurch traditionelle Formen der Identität in ein flüssiges, nicht nachhaltiges Fett.
Eine Reise um Punk und Zähne. Nur weil deine Zähne schief sind, heißt das nicht, dass du deine rebellische Haltung aufgeben musst. Ganz im Gegenteil: Im Kampf gegen alles Schöne stehen die Zähne ohnehin auf der Abschussliste.
Tintin Patrone ist eine deutsch-philippinische Komponistin, Musikerin, Schauspielerin, Film- und Musikproduzentin sowie Malerin, Performancekünstlerin und Autorin. Die Verbindungen zwischen Musik, Kunst, Klang und experimenteller Geste ist das allgemeine Feld, für das sich TinTin Patrone interessiert. Ein Schwerpunkt ihres Schaffens liegt auf den visuellen Elementen von Musik, der Spannung zwischen konzeptionellen Ideen und physischer Existenz und wie wir uns individuell und als Gesellschaft zu Musik verhalten.
Ihre Performances und Installationen beinhalten Elemente aus musikalischer Konzeptkunst, Fluxus und sozialer Praxis. Ihre Projekte arbeiten als eine Form der vergleichenden Untersuchung von Kunst und Musik, von ihren formalen Aspekten bis zu ihren Überschneidungspunkten in der Geschichte. Eine weitere wichtige Inspiration, die ihre künstlerische Praxis prägt, ist die Vereins- und Clubkultur; oft tritt sie mit ihrem Orchester auf oder kooperiert mit anderen Künstlern und Kollektiven.
Ditterich von Euler-Donnersperg: Elektronisches Knurrhahn-Konzert
Geboren im kalten Rübenwinter 47, halfen ihm die Gesänge der Trümmerfrauen und das sanfte Schaukeln im Weidengeäst beim Auftauen. Sein Großonkel Onkel Klopstock warnte den mit glühender Liebe zur Musik Heranwachsenden: “Gegen das Überhandnehmen der Künstler hilft nur ihre Verhaftung und die Verbrennung ihrer Werke." Heute steht er da, ungebeugt vom Nordwind und falscher Eitelkeit, sein Knarzbrettchen kratzend.